Corporate Inclusion

Teilhabe durch Strategie

Kurzinfo

Über Corporate Inclusion

Inklusion ist zu einem Schlagwort unserer Zeit geworden. Sie ist mit Forderungen von Menschen mit Behinderungen, mit Angeboten für „alle“ und einem idealen Gesellschaftsbild verknüpft. Doch was ist Inklusion? Ist sie ein Zustand, ein Prozess… eine Vision? Die Frage wer mit Inklusion gemeint ist, wer sie gewährt und empfängt, steht im Raum. Auch Museen entscheiden – bewusst oder unbewusst – über den Zugang zu ihren Inhalten. In welcher Schriftgröße werden die Raumtexte gedruckt? Gibt es einen Wickelraum? Und in welche Sprache wird der Katalog zur neuen Sonderausstellung übersetzt? Einerseits sind die Bedürfnisse der Besucher*innen an den räumlichen und inhaltlichen Zugang überaus vielfältig und können sich stets verändern. So beispielsweise aufgrund von fortschreitendem Alter, einer Elternschaft oder einem Unfall. Andererseits sind die Museumsressourcen wie Finanzen oder Personal begrenzt und oftmals von kulturpolitischer Seite abhängig. Versuchen Museen nun „allen“ gleichermaßen zugänglich zu sein, entsteht ein Konflikt.

Im Rahmen meiner Abschlussarbeit mit dem Titel „Corporate Inclusion – Gründe für ein ganzheitliches Teilhabe-Management unter einem praktischen Bezug zum Historischen Museum Frankfurt am Main“ habe ich einen Ansatz entwickelt, der den Umgang mit dieser Ausgangslage in ein abteilungsübergreifendes, langfristiges und strategisches Museumsmanagement übersetzt und wie folgt definiert:

„Corporate Inclusion beschreibt einen ganzheitlichen museumsinternen Leitgedanken, der das prinzipielle Recht jedes einzelnen Menschen auf einen räumlichen wie inhaltlichen Zugang zu gemeinschaftlichen Kulturgütern anerkennt, dieses Ideal abteilungsübergreifend verfolgt, strategisch plant und umsetzt, seine Ressourcen für diese Aufgabe effektiv wie effizient einsetzt und diesen Prozess transparent darstellt.“ (Knors, 2016: S. 45.)